Darmkrebsvorsorge

Erfahren Sie Wissenswertes zur Darmkrebsvorsorge (auch Darmkrebs-Screening genannt) und wie Früherkennung die Heilungschancen beeinflussen kann. Informieren Sie sich in Ihrer Apotheke über das Vorgehen bei der Vorsorgeuntersuchung. Denn: Vorsorge kann Leben retten!

Was ist Darmkrebs?

Darmkrebs, in der Schweiz das vierthäufigste Krebsleiden, ist eine bösartige Tumorerkrankung, welche häufiger im Alter vorkommt und in der Fachsprache als kolorektales Karzinom bezeichnet wird. Dieses Krebsleiden entwickelt sich schleichend und unbemerkt während mehreren Jahren.  

Es gilt hier: Frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen bei Darmkrebs sehr gross. 

Die Vorsorge (ab dem 50. Lebensjahr) ist daher das einzige Mittel, um Darmkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen und noch vor Auftreten erster Symptome zu behandeln.  

  • Wiederkehrende Bauchschmerzen mit Krämpfen vor/während des Stuhlgangs 
  • Veränderungen der Stuhlgewohnheiten, häufiger Stuhldrang 
  • Blut im Stuhl (Achtung: dies ist kein definitiver Hinweis auf ein Krebsleiden, auch durch Darmpolypen oder Hämorrhoiden sowie akute Entzündungen kann es zu Blut im Stuhl kommen), schwarz gefärbter Stuhl 
  • Genetische Komponenten 
  • Achtung: bei familiärer Vorgeschichte ist eine frühe Vorsorge ratsam 
  • Alter (≥ 50 Jahre) 
  • Begleiterkrankungen (chronische Darmerkrankungen: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) 
  • Lebensstil (Übergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum, Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch) 

 

Wie läuft die Vorsorgeuntersuchung ab?

Das Vorgehen bei der Darmkrebsvorsorge ist nicht invasiv, bereitet keine Schmerzen und erfolgt durch die Suche nach Blut im Stuhlgang. Diese einfache Art der Darmkrebsvorsorge mittels Stuhlprobe ist alle 2 Jahre empfohlen. 

Details zum Vorgang Darmkrebs-Vorsorge in der Apotheke: 

  • Ihre Apotheke händigt Ihnen gerne auf Anfrage das Testmaterial aus und berät Sie (ca. 10 Minuten) über das Vorgehen  
  • Die Stuhlprobe entnehmen Sie selbst zu Hause und in Ruhe  
  • Der Stuhltest wird direkt von Ihnen in einem Couvert (vorfrankiert) an ein Labor versendet 
  • Ihre Apotheke erhält anschliessend das Testresultat und bespricht mit Ihnen das weitere Vorgehen 

Zur Information: Für die Organisation der Darmkrebsvorsorge sind jeweils die Kantone zuständig. Die relevanten Informationen finden sie hier: Swiss Cancer Screening

Welche anderen Methoden zur Früherkennung von Darmkrebs gibt es?

Natürlich gibt es noch die Darmspiegelung als Methode zur Früherkennung des Darmkrebses.   

Die Darmspiegelung (Dauer circa 20‒30 Minuten) sollte bei unauffälligen Befunden alle 10 Jahre wiederholt werden und wird bei einem Spezialisten in der Praxis oder ambulant im Spital durchgeführt. Bei familiärer Darmkrebsvorgeschichte lohnt sich eine erste Darmspiegelung schon früher ‒ spätestens im Alter von 45 Jahren.  

Wie wird eine Darmspiegelung gemacht?  

  • Der Darm muss vor der Untersuchung vollständig entleert sein 
  • Der Spezialist, ein Gastroenterologe, tastet den Mastdarm mit dem Finger ab 
  • Das Darminnere wird mit dem Endoskop geprüft und es werden endoskopisch Gewebeproben entnommen  

Die Entscheidung zwischen den beiden Untersuchungen darf aufgrund von persönlichen Präferenzen und Abwägen von Vor- und Nachteilen getroffen werden.  

Vor- und Nachteile Stuhltest: 

+ Einfach und schnell zu Hause durchzuführen 

+ kostengünstig 

+ Erst nach positivem Nachweis von Blut im Stuhl wird eine Darmspiegelung nötig 

- Untersuchung muss alle 2 Jahre wiederholt werden 

- Kleine gutartige Vorstufen (Polypen/Adenome) werden weniger häufig entdeckt 

- Risiko von falsch-positiven und falsch-negativen Resultaten  

  

Vor- und Nachteile Darmspiegelung: 

 + Polypen können während der Untersuchung gleich entfernt werden, bevor aus ihnen Krebs entstehen kann. Auch kleine Polypen und Tumore können entdeckt werden 

+  Untersuchung muss nur alle 10 Jahre wiederholt werden 

- Grosser Aufwand: Untersuchung in Spital oder Praxis, oft 1/2 Tag Arbeitsausfall 

- Vorbereitung: Vor der Untersuchung muss der Darm mit Abführmitteln vollständig entleert werden 

- Kleines Komplikationsrisiko (bei 1‒2 von 1000 Darmspiegelungen). 

 

In folgenden 2 Situationen wird klar zu einer Darmspiegelung geraten: 

  • Sie haben Verwandte ersten Grades (Eltern, Geschwister, Kinder), die an Darmkrebs erkrankt sind 
  • Sie sind älter als 65 Jahre und hatten noch nie zuvor eine Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchung 

Tipps zur Prävention im Alltag

Nebst regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen können Sie auch durch einen gesunden Lebensstil zur Prävention von Darmkrebs beitragen. Tun Sie Sich und Ihrem Darm daher nur das Beste: 

  • Regelmässige Bewegung 
  • Vermeiden von Übergewicht 
  • Fokus auf gesunder Ernährung (ausreichend Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse, Ballaststoffe, wenig rotes Fleisch sowie wenig verarbeitete Fleischprodukte) 
  • Vermeiden von Tabakkonsum 
  • Vermeiden von übermässigem Alkoholkonsum